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Grundbildungszentrum beteiligte sich am Vorlesetag

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Grundbildungszentrum beteiligte sich am Vorlesetag

Für den bundesweiten Vorlesetag am 18. November wurden durch das Grundbildungszentrum zwei besondere Lesungen organisiert. Die Landtagsabgeordnete Anja Heinrich las im Gärtnerhaus in Elsterwerda in Auszügen aus dem „Labyrinth der Wörter“ von Marie-Sabine Roger, während zeitgleich die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ute Miething, in Herzberg „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf vorlas. Die Texte, die sie vortrugen, sind in einfache Sprache übersetzt und wenden sich damit vor allem an Menschen mit geringeren Lese-Fähigkeiten. Das sind funktionale Analphabeten, Menschen mit geringer Bildung oder Menschen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch. Auch für ältere Menschen ist einfache Sprache oft besser zu lesen. Doch dass auch einfache Sprache verzaubern kann, bewiesen beide Vorleserinnen mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen. Ute Miething begeisterte ihre Zuhörer in der Intawo-Wohnstätte, las in gut einer Stunde das gesamte Buch vor und weckte das Interesse am Selber-Lesen. Das Buch, aus dem Anja Heinrich vorlas, erzählt von Germain, einem riesigen Kerl, der sein Leben meistert, ohne lesen oder schreiben zu können. An seine Schulzeit denkt er mit Grauen zurück. Nicht einmal das Lesen konnte ihm dort beigebracht werden. Deshalb sind Wörter für ihn ein Irrgarten, in dem er sich immer wieder verläuft. Bis er im Park eine alte Dame trifft und sein Leben eine neue Richtung bekommt.

Germain gehört zu der Gruppe der funktionalen Analphabeten, die trotz Schulbesuches nicht ausreichend lesen, schreiben oder rechnen können. Davon gibt es im Landkreis Elbe-Elster statistisch gesehen etwa 9.600 Erwachsene. Umso schöner war es, dass Anja Heinrich genau dieses Buch auswählte und es im Gärtnerhaus vorlas. Denn in den Räumen des Gärtnerhauses hat das Grundbildungszentrum des Landkreises seinen Sitz. Von dort aus werden alle unterstützt, die besser lesen, schreiben oder rechnen möchten und es trotz Schulbesuch bislang nicht geschafft haben.

Wer Fragen dazu hat, wie man jemanden erkennen kann, der nur schwer oder nicht ausreichend lesen oder schreiben kann, Unterstützung benötigt oder einfach nur neugierig ist, kann sich gerne an das Grundbildungszentrum wenden: Grundbildungszentrum des Landkreises Elbe-Elster, Sabine Rau, Projektleiterin Grundbildungszentrum, Schlossplatz 1a in Elsterwerda oder unter der Telefonnummer 03533-620 8570. Foto Ute Drümmer/ElsterWerkstätten: Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ute Miething, las am Vorlesetag in Herzberg aus „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf in einfacher Sprache vor.


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